A Monster Calls von Patrick Ness

Januar 08, 2017





(Original: "A Monster calls" / 2011) basiert auf der Vorlage von Siobhan Dowd, mit Illustrationen von Jim Kay, Candlewick Press (Verlag), Übersetzer/in: - , Englische Ausgabe, ★★★★★ 5 Sterne 

Das Monster zeigt sich nach Mitternacht. Wie sie es immer tun. Aber dieses Monster ist nicht jenes, welches er erwartet hat. Es ist nicht das aus seinem wiederkehrenden Albtraum. Der Albtraum, der seit den Behandlungen seiner Mutter jede Nacht auf ihn wartet - mit der Dunkelheit, dem Wind und dem Geschrei, welches er fürchtet. Dieses Monster, welches kommt, ist anders. Etwas Uraltes, etwas Wildes. Und es will die gefährlichste Sache von Conor: Es will die Wahrheit hören.
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"´It´s only a dream, ´ he said again.

          ´But what is a dream, Conor O´Malley?´ the monster said, bending down so its face was close 
           to Conor´s. ´Who is to say that is is not everything else that is the dream?´
 
S.30

Allein schon die eigentliche Vorgeschichte der Entstehung des Buches lässt mich sentimental werden. Denn Patrick Ness führt hier die Idee der Schriftstellerin Siobhan Dowd weiter, die unglücklicherweise viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde. Umso berührender ist es, zu sehen, was Patrick Ness daraus geschaffen hat und wie viel Emotionen in dem Jugendbuch wiederzufinden sind. Normalerweise rechnet man bei Jugendbüchern nämlich mit einer etwas platten Herangehensweise und den gängigen Stereotypen. Hier allerdings findet sich davon kaum etwas wieder. Platt ist die Handlung keineswegs. Zwar sind mir an der ein oder anderen Stelle die jeweiligen Szenen etwas "kurz", so dass man ab und dann durch die Erzählung "huscht", dies wird aber durch die drei haupttragenden "Stories" des Monsters ausgeglichen. Diese Geschichten bilden den Fokus der Botschaften. Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir nicht nur die Geschichten an sich wahnsinnig gut gefallen, sondern eben auch ihre Art. Die Sprache, welches das Monster verwendet passt perfekt zu ihm. Wie im Klappentext auch angedeutet, hat es einen etwas "älteren" Klang, ein wenig poetisch, spannungsgeladen und dazu auch noch weise. Hier passte für mich wirklich alles zusammen. Die Figur bleibt bis zum Schluss authentisch und hebt die Geschichte auf ein ernsteres Level.

"´Stories are the wildest things of all´, the monster rumbled. ´Stories chase and bite and hunt.´“  S.35

Die Figur des Conor O´Malley fand ich im Buch etwas undeutlich. Mit der Zeit und vor allem zum Ende hin wird er perfekt in die Handlung eingebaut und verkörpert auch all die Dinge, die für die Botschaften entscheidend sind. Allerdings fand ich die Passagen in der Schule anfangs etwas "Alibi-mäßig". Sie füllen zunächst nur die Lücken, obwohl sie einen entscheidenden Wert für die Figur von Conor haben. Da hätte ich mir etwas detailliertere Reflexionen gewünscht. Nichtsdestotrotz hat dies für mich keinen "Schaden" an dem Gesamteindruck genommen. Grundsätzlich zeigt die Darstellungsweise nämlich ganz gut auf, was Conors Sehnsüchte sind und womit er zu kämpfen hat. Die Geschichte funktioniert vor allem durch die gefühlvollen Dialoge und die (metaphorische) Umsetzung des Monsters. Sein Übriges erledigen auch die Illustrationen von Jim Kay, welche dem Ganzen einen etwas schaurigen Eindruck vermitteln, welche die Geschichte aber umso atmosphärischer darstellen. Für mich ist es einfach ein wunderschönes Buch mit so vielen, wichtigen Aussagen. Anfangs noch etwas zurückhaltend, wird man in den letzten Kapiteln so mitgezogen, dass man einige Gefühle nicht zurückhalten kann.

"´Your mind will believe comforting lies while also knowing the painful truth that makes those lies necessary. And your mind will punish you for believing both.´  S.191


Eines meiner liebsten Jugendbücher. Sehr gefühlvoll und voller weiser Worte. Das Konzept ist für mich stimmig und in Anbetracht der "Zusammenarbeit" von Patrick Ness und Siobhan Dowd zusätzlich rührend. Die Geschichte ist nicht unbedingt freudig, thematisiert aber dafür umso schöner die Hindernisse und schwierigen Zeiten, die auch Kinder durchleben müssen und wie sie damit einigermaßen versuchen umzugehen.



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